TTV Einheit Potsdam Potsdam, 6. Juli 2009
Dieter Scholz („ Schorli „)
Gestern war ich in der Turnhalle. Es war beklemmend still. Manche drückten mich, einige Kinder und Eltern fragten nach „Herrn Scholz“. Als ich sagte, dass Herr Scholz „nicht mehr kommen“ wird, waren alle sehr traurig und insgeheim dachten einige, wie es ohne „Herrn Scholz“ montags, donnerstags und an Wochenenden weitergehen wird. „Herr Scholz“ ist am Sonnabend, den 4. Juli 2009, im „Ernst von Bergmann Klinikum“ in Potsdam gestorben.
Wir hatten gemerkt, dass es Dieter seit geraumer Zeit nicht gut ging. Er hatte aber versucht, seine Krankheit stoisch zu ignorieren. Bis zu letzt. Ich sah ihn noch am 8. Juni, bevor er sich von „seiner“ Halle am 11. Juni verabschiedete. Am 17. 6. telefonierten wir und er sagte in seiner Art, dass er bald wieder zum Training kommen und ab September die Jugendmannschaft in der Verbandsliga betreuen wird. So war er. Wir kannten uns 50 Jahre, davon kümmerten wir uns 30 Jahre im Vorstand und als Übungsleiter um hunderte von Mädchen und Jungs mit beachtlichen Erfolgen. In schicksalhafter Weise verbrachten wir die letzte Woche noch gemeinsam im selben Krankenhaus, so nebenan.
Ein Stück seines Lebens verbrachte Dieter in Turnhallen, als Spieler, Schiedsrichter, Trainer, Betreuer, Turnierleiter, Jugendwart und Präsident, stets da, wenn er gebraucht wurde und wenn andere „nein“ sagten, stets bescheiden, hilfsbereit, korrekt, fair, kameradschaftlich und zuverlässig. Ein Sportler und besonderer Freund.
Ich werde viele schöne Erlebnisse mit „Schorli“ als Erinnerungen bewahren, so zum Beispiel wie er mir das Rückhandspielen beibrachte, wie er immer wieder versuchte den Kindern die Unterschiede von Tisch und Platte und von Schläger und Kelle zu erklären, wie er die Mädchenmannschaften zu guten Plätzen bei den DDR- und Norddeutschen Meisterschaften gratulierte, wie emotional er Skat spielte und wie er engagiert in der legendären „5. Mannschaft“ mit den Schülern Moppi, D. Albert. N. Klatt, A. Brösicke und Fochler mithalf, gegen Neustadt und Premnitz zu gewinnen und wie stolz er auf seine Musterschüler Dieter Neumann, Hans Frosch, Karsten Freiberg und Wolfgang Brösicke war. Episoden. Dieter hat dem Verein viel gegeben, er war eine wichtige Wurzel.
Dieter wollte sich nur bei Strafe seines Austritts ehren lassen. Daran haben wir uns stets gehalten, auch wenn es schwer fiel, einen der ältesten und verdienstvollsten Mitglieder unseres Vereins selten gratulieren und ehren zu können. Dennoch hat er einmal eine Ausnahme gemacht und hat sich über eine kleine Laudatio zur 50 jährigen Mitgliedschaft gefreut. Danke Dieter, wir werden Dich ehrenvoll in Erinnerung behalten und Dein Vermächtnis bewahren.
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