Historisches von Peter Rosenzweig 1930 - TT-Start in Potsdam Im Jahre 2000 wird in Potsdam das 70jährige Bestehen des organisierten Tischtennissportes begangen. Im August 1930 schloß sich der soeben gegründete "Tischtennis-Club-Blau-Gelb Potsdam" dem Tischtennis-Bund an und meldete sich zu den Punktspielen (damals Verbandsspiele genannt) in Berlin an, da in der Mark Brandenburg noch kein Verband existierte. Der TTC Blau-Gelb wurde für das Spieljahr 1930/31 in die 3. Verbandsklasse eingereiht. Er ging mit einer Herren- und einer Damenmannschaft, bestehend aus je sechs Spielern und Spielerinnen, an den Start. Erstes Vereinslokal, Spielstätte für Training und Wettkampf war das Restaurant "Zum Markgrafen" in der Luisenstraße 71. Der Tischtennissport war damals in Deutschland dabei, wettkampfmäßig und organisatorisch in die Breite zu wachsen. Auch in immer mehr Familien erfreute sich das "Ping-Pong" genannte Spiel schon großer Beleibtheit, Wohnzimmertische und behelfsmäßig auch im Freien aufgestellte Platten wurden zum Beispiel als Spielflächen genutzt, auch wenn sie nicht die amtlich geforderten Maße aufwiesen. Die Vereinsführung des TTC Blau-Gelb sah es - neben der Vorbereitung der Aktiven auf die Turniere und der Nominierung von schlagkräftigen Mannschaften für die Verbandsspiele - als wichtige Aufgabe an, die Anziehungskraft des Tischtennissportes durch Wettkampfveranstaltungen zu erhöhen. Am Sonntag, dem 7. September 1930, wurden im "Markgrafen" die Schlussrunden eines in der Woche begonnen internen Turniers öffentlich mit Wettbewerben im Einzel und Doppel unter Beteiligung auch der jüngsten Clubmitglieder durchgeführt. Im Endspiel des Herren-Einzels standen sich die damals besten Potsdamer Spieler K. Moschner und K. Grünert gegenüber (2:3 für Moschner,5.Satz 28:26). Im Dezember 1931 veranstaltete der TTC Blau-Gelb Propagandaspiele, an denen sich nicht nur der Berliner Spitzenspieler Schwager, sondern auch Gottfried Freiherr von Gramm, bester deutscher Tennisspieler der dreißiger Jahre und der Weltklasse zugehörig, zur Unterstützung des "kleinen Bruders" beteiligte. Die Vereinsführung konnte sich bei derartigen Werbeturnieren über zahlreiche Zuschauer freuen. Peter Rosenzweig (ins Web übertragen von Andreas Nehrenheim)
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